Geschichte
H.R.v.l.: A.Graßnick, E. Köpsch, Struck, „Hotte“ Behnke, „Keule“ Seifert, Martschok, G. Höffmann, M. Baschin
V.R.v.l.: D. Paschke, H. Rudolf und „Kalle“ Baschin beim Spiel in Halbe
Kablow-Ziegelei ist ein Ortsteil von Königs Wusterhausen mit ca. 150 Einwohnern am südlichen Rand des Altkreises Königs Wusterhausen. Die Bewohner des kleinen Ortes haben schon 1916 neben ihren Tätigkeiten als Landwirte und Handwerker den Sport und die Geselligkeit geliebt.
Am 17. September 1916, mitten im ersten Weltkrieg, fanden sich junge Leute, die in Kablow-Ziegelei den Sport organisierten. Fritz Kerstan war der erste Vorsitzende des neuen Sportvereins Merkur Kablow-Ziegelei. Der SV-Merkur schloss sich der damaligen Arbeitersportbewegung an und die ersten Aktiven waren (um nur ein paar Namen zu nennen) Karl und Otto Kerstan, Willi und Otto Baschin, Willi Barsch und Matings Brüder.
Im Gründungsjahr spielte man zuerst Faustball, aber nach kurzer Zeit war der Spielerstamm so groß, dass aus der Sportart Faustball Fußball wurde. Als Hitler 1933 die Macht übernahm, wurde die Arbeitersportbewegung verboten und im März 1933 organisierte der erste Vorsitzende Fritz Kerstand zum letzten Mal ein Fußballspiel in Deutsch Wusterhausen.
Wiederaufbau
Kurz nach dem Kriegsende waren es Fritz und Otto Kerstan, die den Sportverein sofort wieder in Leben riefen. Eine Urkunde mit der Nr. 10 bestätigt die sofortige Zulassung. Das erste Spiel in Kablow-Ziegelei wurde gegen Senzig ausgetragen. Der damalige Sportplatz befind sich auf dem heutigen Gelände des Gartenvereins „Sonnenschein“ an der Kablower Straße, wo damals eine Wiese war. Danach wurde in den sechziger Jahren erfolgreich im Nachwuchs- und Männerbereich Fußball auf dem Sportplatz im Wald gespielt. In der damaligen Jugendherrberge von Kablow-Ziegelei, die heute nicht mehr existiert, zogen sich die Sportler um. Bis zum Sportplatz waren es immerhin ca. 600 Meter.
Ein „Fortschritt“ war dann ein Holzschuppen direkt am Sportplatz, von ca 3x5m Größe, der als Geräteschuppen, Umkleidekabine für Gäste- und Gastgebermannschaft diente. Als Waschgelegenheit stand eine Handpumpe mit Waschschüsseln zur Verfügung. Der Waldsportplatz war ein schwer bespielbarer Platz, besonders für die Gästemannschaften, da er im Torraum eine wahrhaftige Sandwüste war. Zahlreiche Höhepunkte hatte die Sportgemeinschaft nach dem Kriegsende im Kreisgebiet und im Bezirk, davon zeugen die vielen Urkunden und Pokale, für vordere Platzierungen beim Pokal- und Wettspielbetrieb im Nachwuchs- und Männerbereich, die im Clubraum zu sehen und zu bewundern sind.
Erweiterungen
Zwei Jahre später, 1978, wurde die Sportanlage durch eine Turnhalle für Trainingszwecke in den Wintermonaten von den Mitgliedern bereichert und in Betrieb genommen. In den folgenden Jahren wurde eine Flutlicht- und Beschallungsanlage installiert und ein weiterer Trainingsplatz gebaut. Auf diese Eigenleistungen, die sich über 100000 Ostmark beliefen, sind die Mitglieder besonders stolz. Zu DDR-Zeiten existierte neben den Fußballmannschaften eine Tischtennis-, Frauengymnastik- und sogar eine Wandergruppe.
Im Nachwuchsbereich, im Trainingsbetrieb, als Schiedsrichter und vielen anderen Sportaktivitäten können unsere Vereinsmitglieder viele aufzeigbare Erfolge aufweisen.
Über viele Jahre trainierte Heinz Raddatz die Männermannschaft und schafften mit ihnen den Aufstieg in die erste Kreisklasse.
Auch in der jüngeren Vereinsgeschichte konnte der Verein immer wieder gute Mannschaften im Fußballkreis stellen. Dabei haben viele gute und einige sehr gute Fußballer für Kablow-Ziegelei die Fußballschuhe angezogen.
- Männermannschaft der achtziger Jahre um Trainer Herbert Kirst
- Männermannschaft der neunziger Jahre um Trainer Axel Timm
Weitere Meilensteine
Seit 2004 organisiert der Verein jährlich das Dorffest in Zusammenarbeit mit der Fahrschule Andreas Preuß auf dem Sportplatz. Dieses Fest für die ganze Familie mit buntem Rahmenprogramm und abendlichen Tanz bis zum Feuerwerk über dem Zernsdorfer Lankensee. Auch sportlich war das Fest immer ein jährlicher Höhepunkt für die Vereinsmitglieder. Hatten wir doch schon den FC St. Pauli, Hertha BSC, Dynamo Dresden, 1. FC Lok Leipzig den BFC Dynamo Berlin oder die Bunte Liga Berlin zu Gast. Jede Gastmannschaft hat dabei auf deren eigene Art und Weise überzeugt. Es gibt unzählige Geschichten die man sich auf dem Sportplatz über diese Spiele erzählt.
Ehrenvorsitzender
2006 Jörg Zander
DFB-Ehrenamtspreisträger des Fußballkreises
2014 Stephan Krause
2016 Carmen Panzner
Ehrenmitglieder
1986 Günter Höftmann
2011 Herbert Kirst
2014 Heinz-Dieter Mating
2018 Andreas Lenz
Die Vereinsvorsitzenden seit 1916
1916 Fritz Kerstan
1946 Otto Kerstan
1960 Kurt Schulz
1963 Ernst Rasch
1967 Günther Höftmann
1974 Erich Furmanski
1978 Jörg Zander
1990 Edmund Käfert
1992 Jörg Zander
2005 Andreas Lenz
2011 Daniel Chudaske
2013 Markus Wenzel