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Andreas Donhauser hat im Endspiel alles im Griff
Schulzendorf. “Obwohl ich schon einmal ein Endspiel im Fußball-Alt-Kreis Luckenwalde/Jüterbog zwischen Dahme und dem VfB Trebbin in der Spielzeit 2013/2014 leiten durfte, war das Kreispokalfinale am vergangenen Sonntag in Schulzendorf der bisher größte Höhepunkt in meiner Karriere als Unparteiischer“, sagt Andreas Donhauser vom Petkuser SV. Das Endspiel zwischen dem Landesklasse-Team des MTV Wünsdorf und dem SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen II (0:3) hatte er zusammen mit seinem Gespann Jacqueline Lünser und Luca Schwarz sowie dem vierten Offiziellen Florian Scholz über die gesamte Spielzeit voll im Griff, musste allerdings zwei Rote Karten zeigen. „Ich denke, die beiden Platzverweise nach Tätlichkeiten jeweils für einen MTV- und Eintracht-Akteur waren absolut berechtigt“, sagt der 54-jährige Schiedsrichter aus Königs Wusterhausen.
Andreas Donhauser: „Ich musste schon etwas schnaufen“
„Ansonsten war es eine sehr interessante Partie, die wir als Team relativ gut über die Runden bekamen. Vom Spielerischen her haben beide Mannschaften sicherlich nicht ihren besten Auftritt gezeigt. Allerdings war ich von der Leistung des MTV Wünsdorf auch ein wenig enttäuscht, da hätte ich schon etwas mehr erwartet. Miersdorf/Zeuthen hat als Kreisoberligist das gespielt, was er kann“, schätzt er das Kreispokal-Finale ein. „Es war auf dem Rasen schon sehr heiß, sodass nicht nur die Spieler, sondern auch ich zum Schluss der Partie hin etwas mehr schnaufen mussten.“
Nico Scheil (r.) im Gespräch mit Patrick Kroll von der Ü32 der SG Schulzendorf, die ihr Finale mit 4:6 gegen die SG Großziethen verlor.
© Quelle: Kevin Päplow
Bereits im vergangenen Jahr sollte Donhauser das Kreispokal-Endspiel zwischen dem SV Blau-Weiß Dahlewitz und der SG Niederlehme pfeifen, doch daraus wurde nichts. „Einen Tag vor dem Match hatte ich einen Schiedsrichter-Leistungstest, anschließend bekam ich muskuläre Probleme, sodass ich schweren Herzens das Finale abgeben musste. Umso mehr hatte ich mich gefreut, dass ich in diesem Jahr das Vertrauen erneut geschenkt bekam“, berichtet der Landesliga-Referee.
Bei Lehrwart Bernd Sammel die Schieri-Ausbildung absolviert
Geboren wurde Donhauser in Elsterwerda. Im Alter von fünf Jahren mussten seine Eltern aus beruflichen Gründen nach Petkus umziehen. Dort spielte Donhauser bis zu seinem 37. Lebensjahr Fußball, bis er anfing, seinen Schiedsrichterschein zu machen. „Aus sportlicher Sicht war mein Zenit überschritten, doch ich wollte irgendwie dem Fußballsport treu bleiben. Eine Karriere als Trainer kam für mich nicht in Frage, sodass ich mich für den Weg als Unparteiischer entschied. Meine Ausbildung absolvierte ich 2007 noch bei Lehrwart Bernd Sammel in Großbeeren“, erinnert sich Donhauser an den Beginn als Mann in Schwarz.
Oliver Salz vom Ruhlsdorfer BC (M.) leitete das MAZ-Finale zwischen der SG Südstern Senzig und dem FSV Eintracht Königs Wusterhausen II.
© Quelle: Kevin Päplow
Schnell ging es in seiner Laufbahn als Unparteiischer steil bergauf, denn bereits ab der Saison 2016/2017 leitete er Begegnungen in der Landesliga. An ein ganz besonderes Spiel erinnert er sich heutzutage noch sehr gerne zurück: „Ich durfte einmal bei Justin Weigt beim A-Junioren-Pokal-Halbfinale zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem FC Energie Cottbus mit Verlängerung und Elfmeterschießen an der Linie stehen. Das war schon etwas besonders, aber mit keinem Pokalendspiel, das man selbst leitet, zu vergleichen.“
Seit 1997 in Königs Wusterhausen wohnhaft
Der Kundendienstmonteur für Straßenbaumaschinen, der zusammen mit seiner Frau Heike und Tochter Johanna seit 1997 in Königs Wusterhausen wohnt, weiß auch ganz genau, was ihn an der Pfeiferei so viel Freude bereitet. „Jedes Wochenende bin ich mit anderen Schiedsrichtern im gesamten Land unterwegs und lerne so ständig Gleichgesinnte sowie neue Freunde kennen. Mir macht es Spaß, mich nach den Partien mit meinem Gespann auszutauschen und auch noch ein gemeinsames Bierchen zu trinken. Außerdem bereitet es mir sehr viel Freude, ein Fußballspiel zu leiten und so Teil des Geschehens auf dem Platz zu sein.“
Wie lange er noch als Schiedsrichter aktiv sein wird, kann Donhauser zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht wirklich sagen. „Aktuell macht mir dieses Hobby noch sehr viel Spaß und ich habe noch echt große Lust darauf, noch ein paar Jahre zu pfeifen. Wenn ich dann einmal aus dem Land aussteigen werde, kann durchaus Schluss sein. Ich möchte mir keine Begegnungen ohne Assistenten antun, da mir ohne diese an der Linie einfach zu viel Druck von außen gemacht wird“, sagt er. Seit vielen Jahren ist Donhauser ehrenamtlich im Schiedsrichterausschuss tätig und in der neuen Spielzeit für die Kreisoberliga-Ansetzungen verantwortlich.
Nelly Schröder vom SV Merkur Kablow-Ziegelei zeigte im Frauen-Endspiel eine richtig tolle Leistung
© Quelle: Kevin Päplow
Viel Lob gab es auch nach dem Finale von Schiri-Chef Justin Weigt. „Ich denke, Andreas und seine drei Assistenten haben im Finale einen super Auftritt hingelegt und ihre Nominierungen absolut gerechtfertigt. Alle Entscheidungen waren aus meiner Sicht richtig. Aber auch ein dickes Lob an die anderen Offiziellen und Assistenten der drei weiteren Endspiele, die ebenfalls einen richtig tollen Job zeigten.“
14-jährige Nelly Schröder mit toller Leistung im Frauenendspiel
So leitete die erst 14-jährige Nelly Schröder vom SV Merkur Kablow-Ziegelei das Frauen-Finale zwischen dem SV Zernsdorf und dem BSC Preußen 07 Blankenfelde-Mahlow (1:0). „Vor dem Spiel war ich schon sehr aufgeregt und etwas nervös. Aber als ich die Partie angepfiffen hatte, lief es aus meiner Sicht richtig gut. Beide Mannschaften machten es mir auch nicht wirklich schwer, weil es ein sehr faires Match war. Die Gelbe Karte gegen eine Preußen-Spielerin war berechtigt.“
Schiedsrichter im Finale der Ü32-Teams zwischen Großziethen und der SG Schulzendorf (6:4) war Nico Scheil (FSV Admira 2016) und Oliver Salz vom Ruhlsdorfer BC pfiff das MAZ-Endspiel zwischen Senzig und Königs Wusterhausen II (0:1).
Von Oliver Schwandt