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2. Fußball-Kreisklasse Dahme/Fläming

Der Dauerbrenner des SV Merkur Kablow-Ziegelei

Torsten „Eddy" Arndt Torsten Arndt (l.) behauptet im Ü50-Pokal-Endspiel das Leder gegen RSV-Akteur Jan-Daniel Kohlbach.

Kablow-Ziegelei. Torsten Arndt, den alle nur „Eddy“ nennen, ist der absolute Dauerbrenner beim SV Merkur Kablow-Ziegelei, denn nicht nur in der vergangenen Saison spielte der 54-jährige Abwehrspieler bei den ersten Herren in der 2. Fußball-Kreisklasse, bei der Ü40 und auch bei der Ü50 mit. Mit dem letztgenannten Team gelang ihm erst vor gut drei Wochen der größte Erfolg in seiner langen Karriere, denn in der Waltersdorfer HDS-Arena konnte Gastgeber RSV im Endspiel der Kreispokals mit 5:4 nach Neunmeterschießen besiegt werden.

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„Dieser Pokalsieg war für mich ein absolutes Highlight, da im Vorfeld nicht mit einem Erfolg gegen den haushohen Favoriten zu rechnen war, der in unserer Liga alle Saisonspiele gewonnen und sich nur ein Unentschieden geleistet hat“, sagt der frischgebackene Pokalsieger. „Bereits der Weg ins Endspiel war ein richtig schöner, denn im Halbfinale setzten wir uns im Derby beim HSV Fortuna knapp mit 2:1 durch.“ Obwohl Merkur-Keeper Falko Diestelbach im Match gegen den RSV Waltersdorf insgesamt vier Neunmeter parierte, hatte auch Arndt einen großen Anteil am Titelgewinn, denn er war neben seinem Keeper der einzige Akteur auf dem Feld, der die komplette Spielzeit bei tropischen 37 Grad auf dem Rasen stand.

Die Mannschaft der SpG SV Merkur Kablow-Ziegelei/Askania Kablow freut sich über den Gewinn des Kreispokals. Hintere Reihe Sechster von links: Torsten Arndt .

Die Mannschaft der SpG SV Merkur Kablow-Ziegelei/Askania Kablow freut sich über den Gewinn des Kreispokals. Hintere Reihe Sechster von links: Torsten Arndt .

„Das habe ich gar nicht so realisiert, da ich unbedingt dieses Match gewinnen wollte. Erst einige Zeit später habe ich wirklich gemerkt, was wir mit unserem kleinen Verein an diesem Tag erreicht haben. Eigentlich war diese Begegnung für uns ja schon verloren, hätte RSV-Stürmer Gerd Fischer in der Nachspielzeit der Verlängerung beim Stand von 3:3 den Neunmeter reingemacht. Deshalb auch noch einmal ein großes Dankeschön an Falko, der diesen und noch drei weitere Schüsse im folgenden Neunmeterschießen vom Punkt erstklassig pariert hat. Die Medaille und das Pokal-Shirt bekommen bei mir zuhause in Dannenreich jedenfalls einen Ehrenplatz“, sagt der 54-jährige Merkur-Fußballer, dessen zwei Söhne auch mit dem Fußballsport eng verbunden sind.

„Den Pokalsieg widme ich meiner Frau Iris“

Marko leitet als Schiedsrichter Begegnungen in der Kreisoberliga und Tobias steht im Tor des Kreisoberliga-Aufsteigers SV Zernsdorf. „Wir drei müssen uns bei meiner Frau und Mutter Iris bedanken, die schon etliche Jahre unsere intensive Fußball-Leidenschaft toleriert, denn sie hat es deshalb nicht immer leicht mit uns. Aus diesem Grund widme ich ihr von ganzem Herzen meinen Pokalsieg .“

Der in Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) geborene Arndt wollte eigentlich eine Karriere in seiner Heimatstadt als Turmspringer einschlagen, aus dieser wurde nur aus einem Grund nichts. „Springen ins Schwimmbecken hat mich schon immer fasziniert, das wollte ich machen. Kurzerhand ging ich im Alter von sechs Jahren zusammen mit meiner Mutter ins Schwimmbad und wollte mit dem Springen beginnen. Kurz bevor ich loslegen wollte, fragte mich die Trainerin, ob ich überhaupt Schwimmen könnte. Diese Frage musste ich leider verneinen. So war meine Karriere als Turmspringer schon vorbei, bevor sie eigentlich begann“, erinnert er sich.

Anschließend fing er bei Dynamo Halle-Neustadt mit dem Fußball an, legte aber erneut einen kleinen Fehlstart hin. „Vor dem Hallentraining verwechselte ich meinen Turnbeutel mit der Waschtasche, sodass ich keine Turnschuhe dabei hatte. Das machte mir aber nichts aus, kurzerhand spielte ich barfuß mit. Es lief auch ohne Schuhe richtig gut und das Kicken hat mir wirklich viel Spaß bereitet.“ Schnell wurde auch sein Talent erkannt, sodass Arndt im Nachwuchs etliche Begegnungen für die Kreis- und Bezirksauswahl bestritt. Im Alter von elf Jahren wechselte er zum Halleschen Fußballclub (HFC), dem Aushängeschild der Saalestadt.

Mit Ex-Profi Darius Wosz in einem Team gespielt

„Das hat so richtig Spaß gemacht, denn wir durften teilweise im damaligen Kurt-Wabbel-Stadion trainieren, hatten Kontakt zu den Oberligaspielern des Vereins und bestritten in der DDR-Junioren-Oberliga die Vorspiele vor den Männern vor teilweise 15 000 Zuschauern. In meiner Mannschaft spielte damals unter anderem Darius Wosz, der später unter anderem beim VfL Bochum, Hertha BSC und in der Nationalmannschaft gespielt hat. Darius war wirklich ein genialer Kicker“, erzählt der 54-Jährige stolz.

Arndt entschied sich bewusst gegen eine weitere sportliche Karriere und konzentrierte sich stattdessen auf seinen Einstieg ins Berufsleben. Nach der dreijährigen Armeezeit in Salzwedel an der innerdeutschen Grenze studierte er und zog 1992 zu seiner heutigen Frau Iris nach Dannenreich. „Ich habe mich in meiner neuen Heimat zuerst beim Kegeln in Kablow versucht, da mein Schwiegervater dort gespielt hat. Das hat mir viele Jahre lang wirklich Spaß gemacht. Aber irgendwann juckte es wieder so richtig in den Füßen, sodass ich wieder mit dem Kicken angefangen habe.“